Vom Schicksal gebeutelt
Die Schicksale dreier Menschen, die sich nach vielen Jahren „Platte“ OBDACH e.V. anvertraut haben, werden hier beispielhaft beschrieben. Um ihre Anonymität zu wahren, wurden die Namen und einige Details ihrer Geschichte verändert.
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Ausgestoßen
Johannes’ Mutter stirbt 1935 bei seiner Geburt in Schlesien, er kommt mit seiner Schwester ins Waisenhaus …
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Zerrissen
Gunther wird 1940 als Sohn eines höheren Zollbeamten in der DDR geboren. Als Kind ist er lieber im Wald als in der Schule. Der Vater bringt ihn daraufhin früh ins Erziehungsheim …
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Elternlos
Gerhard wird 1952 in Duisburg geboren. Er ist der Jüngste von 5 Geschwistern. Beide Eltern sind überzeugte Kommunisten. Beide sterben an Krebs, als Gerhard noch zur Schule geht …
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Spurensuche
Klaus hat lange Zeit bei OBDACH e.V. gelebt. Nach seinem Tod begibt sich seine Familie auf Spurensuche…
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Beim Vergleich der Schicksale fallen Gemeinsamkeiten auf:
Die Bedingungen, unter denen die Lebensläufe begannen, waren extrem ungünstig, wenn nicht gar tragisch. Das Schicksal schlug zu, bevor ein sicheres Fundament gelegt werden konnte.
Kein Zuhause, keine Zuwendung, keine Vorbilder, kein Schulabschluss, abgebrochene Berufsausbildung, unregelmäßige Hilfsarbeiten.
Partnerschaften zerbrechen an den alltäglichen Belastungen. Gemeinsame Kinder sind Risiko und Last statt Freude.
Früh – mit den Jahren immer häufiger – gibt es Konflikte mit dem Gesetz. Die Justiz greift in das Leben ein und das Gefängnis wird zum Zuhause – oft für Jahre.
Alkohol wird zum Heilmittel gegen Einsamkeit und Versagen, führt zu Abhängigkeit und Alkoholkrankheit – manchmal in ihrer schlimmsten Ausprägung.