Unsere Hilfsangebote, mit denen wir Obdachlose von der Straße holen, ihnen eine dauerhafte Wohnung, Betreuung und Beschäftigungsangebote anbieten, kosten mehr Geld, als das, was unser Sozialsystem z.B. in Form von Betreuungszuschüssen, Arbeitslosengeld II, Grundsicherung und Wohngeld leistet. Daher bedarf es vieler Menschen und Institutionen, die es durch zusätzliche Leistungen und Mittel möglich machen, ehemals Obdachlosen die notwendige Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und ihre Lebensperspektive zu verbessern.
Zu ihnen gehören:
- die Vielzahl privater Spender und Förderer
- die Stadt Heidelberg durch individuelle Betreuungszuschüsse für Hilfen differenziert nach §67 und §73 SGB Xll
- die Justizbehörden mit ihren Zuweisungen von Bußgeldern
- die Mitglieder des Vereins OBDACH e.V.
Die Gesamteinnahmen blieben 2021 gegenüber dem Vorjahr konstant.
Die Entwicklung der Mieteinnahmen litt ab der zweiten Jahreshälfte unter einer überdurchschnittlichen Leerstandsquote. Nur die Kalkulation höherer Mieten bei Neuvermietungen verhinderte einen Rückgang.
Die Einnahmen für unsere Betreuungsleistungen stiegen um gut 10%. Ausschlaggebend hierfür war eine deutliche Erhöhung der Betreuungspauschalen im zweiten Halbjahr.
Die Situation bei unserer dritten wesentlichen Einnahmequelle, den Spenden, Erbschaften und Vermächtnissen, war erstmals seit Jahren rückläufig. Der Rückgang betrug ca. 10% und steht ausschließlich mit Einmalfaktoren aus dem Vorjahr im Zusammenhang. Die Spenden zur Finanzierung unseres Seniorenprojektes durch die Volker- Homann-Stiftung, Freiburg, erreichten mit 56 TEUR wiederrum einen nennenswerten Umfang. Eine große Anzahl von Spendern hat unseren Verein sehr großzügig unterstützt, deren Geldspenden erhöhten sich auf über 260 TEUR.
Diese insgesamt zufriedenstellende Einnahmenentwicklung ermöglichte uns eine Beibehaltung unserer Kapazitäten und unseres Leistungsangebots, beispielweise unsere Seniorenbetreuung.
Die Gesamtausgaben erhöhten sich 2021 um knapp 10%.
Dabei sind unsere Personalkosten aufgrund von zwei gegenläufigen Entwicklungen kaum gestiegen. Entlastend wirkte unter Kostengesichtspunkten die zeitweise nicht besetzte Stelle der Geschäftsstellenleitung. Eine lineare Lohnerhöhung sowie eine Ausweitung der Arbeitszeit bei der Seniorenbetreuung belasteten dagegen.
Die Raumkosten legten um gut 10% zu. Maßgeblich hierfür war die Anmietung der neuen Geschäftsräume in der Kurfürsten-Anlage 43-45 bei gleichzeitiger weiterer Mietzahlung für unseren bisherigen Standort in der Bahnhofstr. 3.
Die Abschreibungen auf Sachanlagen nahmen wegen des Erwerbs von zwei Pkw für unseren Hausmeister und die Seniorenhilfe und der Investitionen in die neuen Geschäftsräume zu.
Der Jahresüberschuss hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert.
Der Jahresabschluss wurde wiederum von der CVW & Collegen GmbH Steuerberatungsgesellschaft, 69115 Heidelberg erstellt. Wie bereits in den Vorjahren prüfte die Reichert Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, 76474 Au am Rhein unseren Jahresabschluss und hat ihn mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Es wird festgestellt, dass die Prüfung zu keinen Einwendungen geführt hat.
Gewinn- und Verlustrechnung 2021
Einnahmen und Ausgaben nach Bereichen 2021
OBDACH e.V. geht mit dem ihm anvertrauten Geld sorgsam und zielgerichtet um. Daher gehört der Verein zu den überregional Spenden sammelnden Organisationen in der Bundesrepublik, denen das DZI Spenden-Siegel nun schon seit 1995 in ununterbrochener Folge zuerkannt wird.